Die Insel Bastimentos gehört zu dem gleichnamigen Nationalpark im Norden Panamas. Er umfasst neben einem großen Teil der Insel einige kleinere Inseln und eine mehrere Hektar große Meeresfläche.

Die Insel ist zum größten Teil von Urwald bedeckt, das Dorf Bastimentos, fünf Bootsminuten von Bocas del Toro entfernt, schmiegt sich an die Küste, als wollte es nur das Nötigste an Platz beanspruchen. Die Hauptstraße ist nicht mehr als ein Plattenweg, zwei oder drei schmale Pfade bilden die Nebenstraßen, gesäumt von kleinen Häusern, gelb, rosa oder himmelblau. Wir wohnen direkt am Strand, die Brandung begleitet uns am Tag und nachts durch unsere Träume.

Eine Viertelstunde den Berg hinauf liegt eine Kakaofarm mit dem bezeichnenden Namen 'Up In The Hill'. Sie wird von Javier und Janet seit über 13 Jahren mit viel Liebe zur Natur und noch mehr harter Arbeit aufgebaut. Javier führt uns über das Gelände, pflückt hier ein Blatt von einem Curry-Strauch, zeigt dort über den kleinen Hügel.
"Als wir angefangen haben, war dies alles Weideland. Hier wuchs nichts mehr, der Boden war total ausgemergelt."
Kaum vorstellbar, denn wir stehen mitten im dichten Urwald. Erst bei genauem Hinsehen erkenne ich Bananenstauden neben Zedern, dazwischen Kakaobäume. Javier steckt sich das Blatt in den Mund, auch wir bekommen eines zum Kauen. Dieses Blatt schmeckt tatsächlich so wie es heißt.

Eine Farm im üblichen Sinne ist das hier nicht.
Wir stapfen durch kniehohes Gras und rutschen auf lehmigen Pfaden zwischen dichten Sträuchern aus, immer wieder führt uns Javier zu einer leuchtenden Blüte oder zeigt auf eine versteckte Frucht. Mit organischer Anbauweise und Permakultur ist den beiden eine Renaturierungs-Leistung gelungen, vor der ich nur meinen (Panama-) Hut ziehen kann!

Natürlich müssen wir auch den hauseigenen Kakao probieren. Gemütlich sitzen wir auf der Terrasse des kleinen Cafés, schlürfen einen gut gekühlten Kakao aus Kokosnuss-Milch und genießen leckere frisch gebackene Pfannkuchen mit Kokos und … ja klar, Kakao. Während ich satt und zufrieden in meinem Campingsessel döse, fällt mein Blick auf zwei Paar nackter Beine, die am Rande der Terrasse zum Wasserhahn schleichen - bis zu den Knien lehmverschmiert. Nach einer ausgiebigen Waschaktion lassen sich die beiden Neuankömmlinge erschöpft in die Stühle fallen. Sie kommen vom Wizard Beach, dem Strand mit traumhaften Wellen unterhalb der Farm. Der Weg dorthin ist „etwas schlammig“, das hatten wir schon gehört. Doch die beiden sehen aus, als hätten sie eine regelrechte Schlacht hinter sich.

Nö, darauf kann ich auch verzichten, denke ich und schiele auf meine Sandalen, die nach dem Gang durch den matschigen Urwald auf wundersame Weise die Farbe von Schwarz zu Braun gewechselt haben.
Doch wie sich nur zwei Tage später herausstellen sollte, konnte ich wohl doch nicht darauf verzichten... 

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